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Tinnitus

Jeder vierte Mensch in Deutschland kennt Ohrgeräusche irgendeiner Art. Tinnitus kann dauerhaft, kurzfristig oder situativ, als Rauschen oder Pfeifen, laut oder leise auftreten.


Ich möchte das Thema Tinnitus aus meiner Warte betrachten, das heißt, dass sowohl meine Erfahrungen mit Tinnitus-Patienten einfließen als auch, dass ich bei der Wahl der Behandlung von meinem Spektrum ausgehe, das ich in der Praxis anwende. Die vielen anderen therapeutischen Möglichkeiten bleiben hier deswegen unberücksichtigt.


Mein Spektrum umfasst vor allem die craniosakrale Körperarbeit und die Ergänzung durch Komplex-homöopathie und Nahrungsergänzungen. Selbstverständlich ist das begleitende Gespräch das A und O neben der Behandlung und komplementiert die Körpertherapie in wertvoller Weise. Eine entspannende Massage kann ebenfalls ein sinnvoller Aspekt des Behandlungsschemas sein.


Grundsätzlich sind bei Tinnitus-Beschwerden die akute Situation und der chronische Verlauf zu unterscheiden. Das akute Auftreten von Ohrgeräuschen ist meist sehr gut behandelbar, wenn der Patient sehr schnell damit in die Praxis kommt. Je früher mit der Behandlung begonnen werden kann, desto besser sind die Chancen, dass die Symptome verschwinden.


Ab der vierten Woche nach vorliegenden Symptomen beginnt bereits der chronische Bereich. Auch ein schon mehrere Wochen andauernder Ohrstress kann noch gut behandelt werden. Menschen, die jahrelang über Tinnitus klagen beziehungsweise mit den Ohrgeräuschen leben, sind chronische Patienten. Die Chance auf vollständiges Verschwinden der Sensationen ist selbstredend geringer als im akuten Zustand. Die Hoffnung sollte jedoch auch hier nicht aufgegeben werden. Manchmal ist nicht die Heilung das Ziel, sondern die Verbesserung und vor allem das Erlernen eines anderen Umgangs mit der Situation, um neue und bessere Lebensqualität zu generieren.


Wie gehe ich mit Tinnitus-Patienten um?

Wie bereits erwähnt, steht an erster Stelle ein ausführliches Gespräch. Folgende Fragen geben dabei Aufschluss:


  • Wann fing es an?

  • Wie begann es, gab es einen Auslöser, kam es schleichend?

  • In welchem Zusammenhang wurden die Sensationen bemerkt?

  • Wie ist der Ton, tief oder hoch?

  • Ist das Geräusch dauerhaft da, oder wann wird es besonders bemerkt?

  • Inwieweit stört es (z.B. beim Schlafen, bei der Konzentration)?

  • Auf einer Skala von 0 bis 10, wie hoch wird die subjektive Belastung eingeschätzt?

  • Was hilft und trägt zur Erleichterung bei?

  • Was sind die Befürchtungen und Ängste im Zusammenhang mit den Ohrgeräuschen?

  • Welche anderen Erkrankungen gab es im Vorfeld, wie Infektionen, Unfälle, Bluthockruck etc.?

  • Gibt es Probleme im beruflichen, privaten Umfeld, vielleicht auch etwas, was unlösbar erscheint?

  • Wurden Antibiotika oder andere Medikamente vor dem Auftreten des Tinnitus eingenommen?

  • Was kann oder will nicht mehr gehört werden?


Im Gespräch tauchen weitere Fragen auf, die sich durch die individuelle Situation des Betroffenen ergeben. Teils sind es Fragen, die die Situationsumgebung noch detaillierter beleuchten. Andere Fragen stelle ich, weil ich etwas an den Formulierungen oder an den Schwingungen des Menschen im Gespräch bemerke und dies anspreche. Oft ist sich der Patient dieser Dinge noch nicht bewusst, da er in seiner persönlichen Situation kreist. Mit meiner Hilfe können wir gemeinsam ‚über den Tellerrand' schauen.


Nun beginnt die körpertherapeutische Behandlung, bei mir in Form der craniosakralen Körperarbeit. Die Therapie erreicht Körper, Seele und Geist und zentriert das Nervensystem, richtet somit die ‚Mitte‘ wieder ein und schafft die Voraussetzung, dass die Lebensenergie wieder fließt.


Nicht ich bin die Heilerin, sondern die andere Person ist es selbst. Es braucht das Anschubsen von außen, das bezeugt, verstärkt, begleitet und so gut es geht neutral hinschaut, damit die Dinge im System wieder in Ordnung kommen können.


In der Cranio stehen mir viele Schädelgriffe zur Verfügung, mit denen sowohl Gesichts- als auch Hirnschädel behandelt werden. Die Berührungen sind im biodynamischen Stil leicht und behutsam und lösen zusammen mit dem wohlwollenden Bezeugen schnell Stress und Verfestigungen auf.


Die Geräusche im Ohr zeugen davon, dass der Mensch ein wenig von seiner Gesundheit abgewichen ist. Sie sind ein Hilfsmittel, um auf einen Missstand aufmerksam zu machen. Als Craniotherapeutin kann ich Verfestigungen, Bewegungsreduktionen und entzündliche Prozesse im Ohr und in den die Ohren umgebenden Strukturen - beispielsweise Schläfenbein, Felsenbein, A. carotis externa/interna, Innenohr, Schädelbasis -wahrnehmen. Während der Berührungen ist es der Körper des Patienten, der heilende Prozesse in Gang setzt, so dass das Gewebe durch die Begleitung anfängt, sich zur ursprünglichen Gesundheit hin zu organisieren.


Beim Tinnitus-Patienten wird schwerpunktmäßig der Kopf, der Schultergürtel und der obere Rumpf behandelt. Unbedingt sollte deswegen auch an einen Kreuzbeingriff gedacht werden.


Das Hinterhauptbein des Kopfes steht über die Wirbelsäule und das bewegliche Innenleben des Rückenmarkkanals direkt mit dem Kreuzbein in Verbindung. Die physiologische Bewegung des Hinterhauptes kommt am Kreuzbein an und umgekehrt. So ist unter anderem gewährleistet, dass die Nervenaustritte aus dem Wirbelsäulenbereich frei bleiben und die nervalen Informationen ungehindert fließen können.


Damit sich die durch die Cranioarbeit am Schädel freigewordene Energie nicht staut,

wird sie über das Kreuzbein nach unten

geleitet und gleichzeitig die Flexibilität der Wirbelsäulenbewegung betrachtet.


Ergänzende Griffe an den Segmenten

der Wirbelsäule, den Bauchorganen,

dem Becken und den Beingelenken

sind ebenso denkbar.








Quelle: https://www.bethlehem.de/leistungen/wirbelsa%CC%88ule-2/



Die craniosakrale Behandlung ist jeweils eine individuelle Begleitung, deren Ablauf sich von Sitzung zu Sitzung neu entfaltet und sich den Bedürfnissen des Menschen anpasst.


Die Behandlung von Bauchorganen bei Ohrproblemen macht Sinn. Jedes Bauchorgan sammelt gewisse Emotionen und speichert sie ab, wenn die damit verbundenen Geschehnisse für den Menschen wichtig, schwer oder in anderer Weise bedeutsam sind. Die Nieren beispielsweise merken sich alles, was mit ‚Angst‘ und ‚Beziehung‘ zu tun hat. In der ganzheitlichen chinesischen Medizin gelten die Ohren als die Öffner der Nieren. Es lohnt sich also, den sogenannten viszeralen Geweben in der Behandlung Beachtung zu schenken.


Eventuell gibt es in der Behandlung einen Gesprächsbedarf. Dann wird aufgegriffen, was sich zeigt. Ein Abtauchen in der Sitzung, die eine tiefe Entspannung des Körpers und damit ein sich wohlig hinein-kuscheln der Seele in diesen ermöglicht, ist selbstverständlich genauso gut und hilfreich und von den Patienten sehr geschätzt.


In einem Gespräch im Nachklang der Körperarbeit schilde ich dem Patienten meine Eindrücke und höre mir sehr gerne seine Wahrnehmungen an.


Eine weitere Säule sind Nahrungsergänzungen, die dem gestressten System helfen können, die Balance wieder zu finden. Hier nur einige Anregungen, die bei Tinnitus unterstützen können:


Vitamin D3/K2, Omega 3 Fettsäuren (wichtig: hier auf EPA und DHA-Anteil achten), Vitamin C hochdosiert (kurweise mehrere Tage bis 8000 mg einnehmen), Calmvalera Hevert oder Neurodron Weleda (bei Unruhe, Schlafstörung), Magnesium.


Zum Gefäßtraining können kneippsche Güsse, ansteigende Fußbäder oder heiß/kalt-Duschen bedacht werden.


Auch die Regenatherapie (Komplexhomöopathie) hat profunde Mittel anzubieten, z.B. Nr. 70h, 71a, 506d, 215, 50a, 6, 7. Eine Erklärung kann hier aufgrund der Komplexität nicht erfolgen. Eine Verordnung mit Regenaplexen muss vom Therapeuten vorgenommen werden.


Die spagyrische Firma Soluna bietet mit ihren Solunaten ebenso Hilfe an. Hier sind es vor allem die Nr. 4, 17, 14, 6. Wiederum sollte die Verordnung vom Therapeuten durchgeführt werden.


Da Tinnitus öfter als bemerkt auf eine unterdrückte Mittelohrentzündung zurückzuführen ist oder bereits eine arteriosklerotische Gefäßveränderung beseht, sollte bei der naturheilkundlichen Therapie gegebenenfalls eine Behandlung zur Kopf- und Gefäßregeneration bedacht werden.


Die Frage nach dem 'Was kann/will ich nicht mehr hören' ist sehr wertvoll. Ohrgeräusche entstehen häufig, wenn im Außen zu viel los ist und der Mensch die Fülle an Reizen und Informationen im Innen nicht mehr verarbeiten und verdauen kann. Die klassische Herangehensweise der Durchblutungs-förderung stößt dabei nicht selten an ihre Grenzen. Hier bedarf es einer psycho-emotionalen Aufarbeitung und vor allem einem Eintreten von Ruhe ins Leben. Letztendlich sind Ohrgeräusche

eines von vielen Möglichkeiten des Organismus, den 'Ausschalter' zu betätigen und den Menschen

zu weniger Aktivität zu bringen.



Zu den Nieren und somit den Ohren passt sehr gut das Wasser, vor allem das fließende Wasser. Die Nieren gehen mit Flüssigkeit um und filtern sie, so dass Harn entsteht. Um die Nieren zu unterstützen, soll der Mensch ausreichend und kontinuierlich trinken, vor allem stilles Wasser und Kräutertees. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr fördert die Gefäßgesundheit und sorgt für eine gute Durchblutung.

Im Fluss sein - panta rei - alles fließt.







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